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Schläger, Ball und Socken
Westdeutsche Meisterschaft der Senioren am Kemnader See

28.04.2010RuhrNachrichten
Beate König vom MGC "AS" Witten zielte ganz genau. Der Ball musste schließlich durch das kleine Loch. König wurde Westdeutsche Vizemeisterin auf der Heimbahn. Foto: Alexander Füten 
Der kleine Gummiball landet sicher im Loch. Schon greift Karl-Heinz Britte zu, packt ihn schnell wieder in eine Socke und ab in die Hosentasche damit. Beim Bahnengolf geht es schließlich um jedes Grad.
Der Unwissende wunderte sich, warum erwachsene Menschen mit Socken, die aus der Hosentasche baumeln, über die Minigolf-Anlage am Kemnader See liefen. Karl-Heinz Britte und seine Konkurrenten kämpften dort am vergangenen Wochenende um den Titel des Westdeutschen Seniorenmeisters. Und da kommt es auf Kleinigkeiten an. Zur Not helfen Socken.
"Die Bälle beim Minigolf sind aus Kunststoff- und Gummigemischen. Wir stecken die in die Hosentasche, damit sie warm bleiben. Dann sind sie elastischer", klärt Peter Tabor vom ausrichtenden MGC "AS" Witten auf. "Die richtig guten Spieler merken da jedes Grad Unterschied."

Sebastian Kube hat beim Spielen drei Hosen übereinander an

Der 19-jährige Sebastian Kube spielte am vergangenen Wochenende zwar nicht mit, gehört als Herren-Nationalspieler aber zu den besten Spielern Deutschlands. "Ich habe teilweise drei Hosen übereinander an und stecke den Ball, je nachdem wie warm er sein muss, in unterschiedliche Taschen." Vor allem bei Bandenschlägen, wie sie auf Eternitbahnen üblich sind, reagiert der Ball dann wie gewünscht. Zum Repertoire der Minigolfer gehören neben Bällen und den unterschiedlichen Schlägern (dem Golfputter und der "Patsche" für weite Schläge) auch ein Wischer. "Damit entfernen wir Sand oder Dreck von den Bahnen", erklärt Sebastian Kube, während er Karl-Heinz Britte bei seinem Schlag zuschaut. Britte beendete die zweitägige Meisterschaft auf Rang 17, nachdem jeder Spieler die Eternit- und Betonbahnen je vier Mal gespielt hatte. Bei den kürzeren, dafür aber verwinkelten Eternit-Bahnen gilt: Wer den ersten Schlag nicht einlocht, ist schon einen Schlag über Par.

Peter Tabor qualifiziert sich für die DM

Bei den längeren Betonbahnen rechnen die Spieler mit zwei Schlägen. Wittens Spieler, allen voran Beate König vom MGC "AS" Witten, schlugen sich gut. König wurde Westdeutsche Vizemeisterin, in der Altersklasse 2 der Senioren (ab 58) erreichten die Wittener Rolf Lenk, Kurt König und Hellmut Greiffendorf die Plätze acht, 15 und 16. Peter Tabor qualifizierte sich als Zehnter für die im Juli in Bad Münder stattfindende Deutsche Meisterschaft. Die Wittener Seniorenmannschaft nutzte ihren Heimvorteil nicht und landete im Mittelfeld. Vielleicht waren die Bälle einfach nicht passend temperiert.
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